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Massiver Stellenabbau bei Pieris

Pieris Pharmaceuticals aus München sieht sich gezwungen 70% der Belegschaft abzubauen, nachdem Astra Zeneca seine F&E-Kooperationsvereinbarung zu Elarekibep gegen Asthmaerkrankungen mit dem Biotechunternehmen beendet.

Das Unternehmen Pieris aus Halbgermoos im Norden von München, das mit seiner firmeneigenen Anticalin®-Technologieplattform neuartige Biotherapeutika zur Behandlung von Atemwegserkrankungen und Krebs vorantreiben will, richtet sich strategisch neu aus.

Nachdem Partner Astra Zeneca im Juni den Abbruch der laufenden klinischen Studie IIa zu Elarekibep, einem inhalativen IL-4-Rezeptor-Alpha-Hemmer zur Behandlung von Asthma, und die Beendigung der Forschungskooperation bekannt gegeben hatte, habe man mehrere strategische Optionen geprüft, zu denen auch die Konzentration auf neue oder erweiterte Partnerschaften gehört, um die therapeutischen Programme des Unternehmens voranzutreiben, darunter Cinrebafusp alfa (PRS-343), PRS-220 und PRS-400.

Zur neuen Ausrichtung gehört aber auch ein Stellenabbau um etwa 70 %. In welchem Maße der Abbau den Standort Hallbergmoos bei München betrifft, ging aus der Meldung des Unternehmens nicht hervor.

Weiterhin wird Pieris der Kapitalerhaltung Vorrang einräumen, wobei sich die liquiden Mittel und Investitionen zum 30. Juni 2023 auf insgesamt etwa 54,9 Millionen US-Dollar belaufen.

Mit diesen Maßnahmen will das Nasdaq-gelistete Unternehmen mit Hauptsitz in Boston bewirken, eine Reihe von Transaktionen in den Bereichen Atemwegserkrankungen und Immunonkologie sowie in der Forschungsplattform durchzuführen.

Für die Bewertung der strategischen Optionen hat Pieris den Finanzberater Stifel, Nicolaus & Company, Inc. beauftragt. Diese strategischen Optionen können eine Übernahme, eine Fusion, eine umgekehrte Fusion, einen anderen Unternehmenszusammenschluss, den Verkauf von Vermögenswerten, Finanzierungsalternativen, Lizenzvergabe oder andere strategische Transaktionen unter Beteiligung des Unternehmens umfassen. Weitere Informationen zum Prozess will das Unternehmen bis auf weiteres nicht veröffentlichen.

"Nach den jüngsten Entwicklungen, die unsere Fähigkeit, unsere Atemwegsprogramme unabhängig voranzutreiben, beeinträchtigt haben, verfolgen wir strategische Optionen in drei Hauptbereichen", kommentierte Präsident und CEO Stephen Yoder. "Ein Bereich ist die Beschleunigung der Partnerschaftsgespräche für PRS-220 und PRS-400. Ein zweiter Schwerpunkt ist die sorgfältige Auswahl des bestmöglichen Entwicklungspartners und der Vertragsstruktur für die Wiederaufnahme der klinischen Entwicklung von Cinrebafusp alfa, unserem ehemals führenden immunonkologischen Produkt, das in einer aus strategischen Gründen abgebrochenen HER2+-Magenkrebsstudie bei fünf Patienten eine 100%ige ORR gezeigt hat. Drittens werden wir prüfen, ob unsere Bilanz, unsere Position als börsennotiertes Unternehmen und unsere sonstigen Vermögenswerte für eine Reihe von Dritten von strategischem Wert sind." Herr Yoder fuhr fort: "Während die Herausforderungen, die wir in letzter Zeit in unserem gesamten Atemwegsbereich erlebt haben, uns gezwungen haben, sehr schwierige Personalentscheidungen zu treffen, kann ich unseren ausscheidenden Kollegen nicht genug für ihr Engagement, ihren Kooperationsgeist und ihre Integrität danken."