Die Münchner Definiens AG gab heute bekannt, dass sie vom US-amerikanischen Biotechnologieunternehmen MedImmune übernommen wird. Die Transaktion für 150 Millionen US-Dollar und Meilensteinzahlungen wird voraussichtlich Ende des Jahres abgeschlossen werden. MedImmune gehört seit 2007 zum AstraZeneca Konzern und betreibt Forschung und Entwicklung im Bereich Biologics mit einem Fokus auf Immuno-Onkologie und personaliserter Medizin. Definiens Technologie für die digitale Pathologie stärkt die Entwicklungspipeline, da mit dieser die Identifikation von Biomarkern in Tumorgewebe verbessert wird.
Die Definiens Cognition Network Technology® wurde vom Firmengründer und Nobelpreisträger Prof. Gerd Binnig entwickelt. Mit der automatisierten Bildanalyse von Gewebeschnitten lässt sich die komplexe Mikroumgebung von Tumorzellen analysieren, also Zellart, Lokalisation und Beziehung der verschiedenen Zelltypen untereinander.
Definiens wird auch weiterhin seine Technologie dritten Parteien anbieten und verspricht auf seiner Homepage, die existierenden Verträge weiterzuführen und eine strikte Vertraulichkeit der Kundendaten einzuhalten. Definiens wird als eigenständiges Geschäftsfeld operieren und bleibt als Marke und in der Organisationsform erhalten.
In der Pressemitteilung sagte Thomas Heydler, CEO von Definiens, „Wir freuen uns darauf, Teil des MedImmune Teams zu werden, da die Tissue Phenomics von besonderer Bedeutung für die personalisierte Medizin sind.“ Freuen dürften sich auch die Investoren. Noch im Juni hatte die Definiens AG unter Führung von Wellington Partners 15 Mio. Euro für die Ausweitung der Geschäftsaktivitäten eingesammelt. An der Finanzierungsrunde beteiligten sich ebenfalls Gilde Healthcare und die beiden Altinvestoren Cipio Partners und TVM Capital.