Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an den US-Amerikaner James P. Allison und den Japaner Tasuku Honjo. Sie erhalten die Auszeichnung für ihre Forschung und Erkenntnisse in der Krebsimmuntherapie.
Die beiden Wissenschaftler erforschten Proteine, die als Bremse für das Immunsystem fungieren. Während James P. Allison in den 1990er Jahren an der University of California in Berkeley das Protein CTLA-4 untersuchte, entdeckte Tasuku Honjo 1992 ein Protein, das er PD-1 nannte. Beide Proteine spielen eine
entscheidende Rolle bei der Regulation von Immunantworten, um eine überschießende Reaktion des Abwehrsystems zu vermeiden. Krebszellen missbrauchen genau diese Mechanismen, indem sie die sogenannten "Check-Points" aushebeln und sich somit der körpereigenen Immunabwehr entziehen.
Der Schlüssel zur Therapie gegen Krebs war es also, diese Bremse zu lösen, damit das Immunsystem den Kampf mit den Tumorzellen aufnehmen kann. Erste Tierversuche, in denen die beiden Immunologen "Brems-Moleküle" einsetzten, zeigten Wirkung. Die auf den Entdeckungen der Laureaten basierenden Therapien erwiesen sich dann als bemerkenswert wirksam im Kampf gegen Krebs. Mittlerweile sind mehrere solcher „Checkpoint-Inhibitoren“ als Therapie gegen Krebserkrankungen zugelassen.
Das Nobel-Komitee begründet seine Entschiedung unter anderem damit, dass die Preisträger mit ihrer Arbeit "ein völlig neues Prinzip für die Krebstherapie etabliert“ haben.
James P. Allison wurde 1948 geboren und ist seit 2012 Professor am MD Anderson Cancer Center der University of Texas in Houston und dort Leiter der Immunologie. Der 76-jährige Japaner Tasuku Honjo arbeitet seit 1984 als Professor an der Universität Kyoto.
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