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MedTech-Startup inContAlert sichert sich 1,5 Mio. Euro Pre-Seed Finanzierung

Das Team von inContAlert um Gründer Dr. Jannik Lockl, Tristan Zuerl, Nicolas Ruhland und Pascal Fechner © inContAlert GmbH

Das Bayreuther MedTech-Startup inContAlert erhält eine Pre-Seed-Finanzierung in Höhe von 1,5 Millionen Euro. An der Finanzierungsrunde beteiligen sich der High-Tech Gründerfonds, Bayern Kapital, der Carma Fund sowie renommierte Business Angels aus Deutschland und Großbritannien. Das MedTech-Startup entwickelt ein Wearable zur Messung des Blasenfüllstands für Inkontinenzpatienten. Das Investment dient neben der Durchführung weiterer Studien insbesondere dem Erhalt der CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt und der Vorbereitung des Markteintritts.

Angeführt wird die Runde von dem High-Tech Gründerfonds (HTGF), Bayern Kapital und dem Carma Fund, unter der Beteiligung renommierter Business Angels aus der Medizintechnik wie dem Ex-CEO von Fresenius Biotech und der Ovesco AG Prof. Dr. Thomas Gottwald und dem ehemaligen Siemens-Healthineers-Manager Dr. Jörg Stein, der britischen Nialls Foundation, dem Software-Unternehmer Richard Reiber und dem MedTech-Spezialisten Marcus Irsfeld.

Das Bayreuther MedTech-Startup entwickelt eine Sensortechnologie, die Inkontinenz-Patienten beim täglichen Blasen-Management unterstützt. Das Gerät wird oberhalb des Schambeins, etwa in Höhe eines Gürtels, getragen und erfasst dort kontinuierlich Daten über die Blase. Diese Daten werden über Machine- und Deep-Learning-Algorithmen ausgewertet. Patienten können in einer App die Informationen über den optimalen Zeitpunkt für die Entleerung der Blase abrufen. Die App warnt auch rechtzeitig vor einem zu hohen Blasenfüllstand.

Dr. Jannik Lockl, CEO & Co-Founder von inContAlert: „Anders als gängige Hilfsmittel im Inkontinenzbereich setzt unsere Technologie schon einen Schritt vorher an: inContAlert gibt eine diskrete Mitteilung, bevor es zu spät ist. Betroffene erlangen die Kontrolle über ihre eigene Blase zurück. Die positiven Rückmeldungen von Patienten und Ärzten treiben uns immer weiter an und zeigen die Notwendigkeit neuer Lösungen für ein zeitgemäßes und würdevolles Harnblasenmanagement.“

Allein in Deutschland leben rund 2,2 Millionen Betroffene, die durch die Technologie von inContAlert in ihrem Alltag unterstützt werden können. Die initiale Zielgruppe von inContAlert umfasst Patienten mit neurogenen Blasenstörungen, unter anderem bei Querschnittlähmung, Multiple Sklerose, Blasenkrebs, oder Parkinson. Auch für Kinder, die Probleme mit Bettnässen haben, kann die Technologie in Zukunft Abhilfe schaffen. Durch die bedarfsgerechte Entleerung zum richtigen Zeitpunkt können Hilfsmittel wie Windeln oder der Verbrauch von Kathetern reduziert werden und das gesundheitliche Risiko von Schädigungen des Harntraktes und der Nieren wird gesenkt.

Das Investment dient neben der Durchführung weiterer Studien insbesondere dem Erhalt der CE-Kennzeichnung als Medizinprodukt und der Vorbereitung des Markteintritts. Die Zulassung des Medizinproduktes soll Anfang 2024 erfolgen.

„inContAlert bricht das Tabu-Thema Inkontinenz. Mithilfe ihrer Technologie kann einem großen Patientenkreis auf täglicher Basis geholfen und ihre Lebensqualität wieder auf ein normales Niveau gebracht werden. Patienten und Pflegekräfte gewinnen die Kontrolle über das Entleerungsmanagement, wodurch sich die Versorgungsqualität im Gesundheitssystem maßgeblich erhöht.“, so Jakob Lilienweiss, Investment Analyst beim HTGF.

Markus Mrachacz, Managing Partner bei Bayern Kapital, ergänzt: „Neben den positiven Effekten auf die Versorgungqualität von Inkontinenz-Patienten zeigen auch die ökonomischen Effekte, die durch effizienten Hilfsmittel- und Personaleinsatz sowie Vermeidung von Folgeerkrankungen erzielt werden, den übergreifenden Wert von inContAlert. Wir sind überzeugt vom Potential dieser Technologie den Inkontinenzmarkt neu zu ordnen.“