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MorphoSys hat nun 3 Antikörper in Phase-3 - mit Pharmapartnern

Die MorphoSys AG  gab nämlich gerade den Start einer klinischen Phase 3-Studie mit dem HuCAL-Antikörper Guselkumab (CNTO1959) in moderater bis schwerer Schuppenflechte durch ihren Partner Janssen Biotech, Inc. bekannt. Hierdurch wurde die Zahlung eines klinischen Meilensteins an MorphoSys ausgelöst. Weitere finanzielle Einzelheiten wurden zunächst nicht veröffentlicht. Jedoch zeigte eine ad-hoc-Meldung kurz darauf, dass man durch diesen zum jetzigen Zeitpunkt unerwarteten Meileinstein die eigene Jahresprognose zumindest moderart nach oben zu ändern hatte. Neben den finanziell positiven Auswirkungen für die Martinsrieder Firma sind jedoch auch andere Aspekte nicht unbedeutend, über die sich Dr. Marlies Sproll (Foto), Forschungsvorstand von MorphoSys freut: "Mit jedem Phase 3-Start rückt der Moment, in dem der erste HuCAL-Antikörper den Markt erreichen könnte, näher."

Die klinische Pipeline von MorphoSys umfasst derzeit 21 Antikörper. Hiervon wurden und werden 18 Programme mit Partnern entwickelt; drei Programme befinden sich in Phase 3 (mit Roche ein Antikörper im Gebiet Alzheimererkrankung; mit Novartis ein Antikörper im Gebiet des krankheitsbedingten Muskelschwunds und der pathologischen Muskelschwäche, nun der Antikörper gemeinsam mit Janssen Biotech), acht in Phase 2 und sieben in Phase 1.

Durch die respektable finanzielle Ausstattung aus den Partnerprogrammen ist es dem Unternehmen möglich, eigene Produktentwicklungen bis zu einem gewissen Entwicklungsstand selbstständig voranzutreiben. Aus dem firmeneigenen Portfolio befindet sich das Programm MOR208 derzeit in Phase-2-Studien in den Krebsformen B-ALL, NHL und CLL. MOR202, das gemeinsam mit Celgene entwickelt wird, wird in einer Phase 1/2a-Studie gegen das multiple Myelom untersucht. Der dritte firmeneigene Wirkstoff, MOR103, ist an den Pharmakonzern GlaxoSmithKline auslizensiert und hat eine Phase 1b/2a-Studie in rheumatoider Arthritis sowie eine Phase 1b-Studie in multipler Sklerose abgeschlossen.

Gegen mögliche Ausfälle der Entwicklungspipeline wäre auch eine Morphosys nicht prinzipiell gefeit, jedoch bietet die Breite des Produktportfolios sowie die "Risikoverteilung" auf mehrere, partnerschaftliche Schultern einen guten Puffer, um solche Ereignisse gut verkraften zu können.

Nähere Informationen zu MorphoSys in Kurzform:

Gemeinsam mit seinen Pharma-Partnern hat MorphoSys eine therapeutische Pipeline mit mehr als 80 Antikörper-basierten Medikamenten-Kandidaten unter anderem zur Behandlung von Krebs, rheumatoider Arthritis und Alzheimer aufgebaut. MorphoSys ist auf die Entwicklung neuer Antikörper-Technologien und Wirkstoffe spezialisiert, um die Medikamente von morgen herzustellen. MorphoSys ist an der Frankfurter Börse unter dem Symbol "MOR" notiert.  http://www.morphosys.de.

 

PS: Warum heißen Antikörper so "komisch"? Hier die Erklärung über die Namensgebung von Antikörperwirkstoffen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Nomenklatur_der_monoklonalen_Antik%C3%B6rper