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München belegt Platz 1 bei Gründungen, Bayern liegt über dem Bundesdurchschnitt

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Laut der „Next Generation Startup-Neugründungen in Deutschland“-Studie des Startupdetectors und Start-up-Verbands belegt München unter den Städten Platz 1 bei Neugründungen pro 100.000 Einwohner*innen und ist damit erstmals vor Berlin die pro Kopf gründungsstärkste Stadt Deutschlands. Insgesamt sinkt die Gründungsaktivität bei Startups in Deutschland in 2022 im Vergleich zum Vorjahr um -18%. Gründungsstarke Bundesländer sind vom Rückgang der Gründungsaktivität besonders stark betroffen. Die Gründungsaktivität in Bayern sinkt um 7%, liegt jedoch über dem Bundesschnitt. Vor allem der Sektor Medizin ist unter den Startup-Neugründungen mit Rang 2 stark vertreten.

Die Gründungsaktivität von Start-ups in Deutschland im Jahr 2022 sinkt gegenüber dem Vorjahr um 18 % von 3.196 auf 2.618 Neugründungen. Erstmalig seit 2019 liegt die Zahl der Startup-Neugründungen in Deutschland damit unter dem Vorjahreswert. Besonders stark ist der Einbruch in den gründungsstarken Bundesländern Hamburg (-31 %), Baden-Württemberg (-29 %), Berlin (-29 %), Sachsen (-28 %) und NRW (-19 %). Bayern kommt vergleichsweise mild davon: mit 544 Gründungen verliert der Freistaat gegenüber 585 Gründungen in 2021 um 7%.

Vier von zehn (39 %) Neugründungen entfallen auf die fünf gründungsstärksten Städte, die auch die bevölkerungsstärksten im Land sind. Erstmals liegt München vor Berlin auf Platz 1 der pro Kopf gründungsstärkste Stadt Deutschlands. Die Gründungsaktivität pro 100.00 Einwohner*innen liegt mit 14,5 doppelt so hoch wie die von Hamburg und schiebt die bayerische Landeshauptstadt vor Berlin mit 13,6 auf Platz 1.

Pro Kopf wurden in den Stadtstaaten Berlin und Hamburg die meisten Start-ups gegründet – auf beide Standorte zusammen entfallen etwa 25 % aller Star-tup-Neugründungen des Jahres 2022. Als einzige Flächenländer liegen Bayern mit 4,1 und Hessen mit 3,3 Neugründungen pro 100.00 Einwohner*innen über dem Bundesschnitt von 3,1.

Der Sektor Medizin ist unter den Start-up-Neugründungen nach wie vor stark vertreten: er belegt mit 314 Neugründungen Platz 2 nach dem Bereich Software, verzeichnet jedoch ein Minus von 5% gegenüber dem Vorjahr. Die Umwelttechnologien legen dagegen um 14% zu.

Insgesamt wirken sich die aktuellen wirtschaftlichen Unsicherheiten auf die Gründungsdynamik im Start-up-Ökosystem aus.

Nach Angaben des am 11. Januar 2023 erschienenen Start-up-Barometers der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft EY (Ernst & Young) sind im Jahr 2022 insgesamt 9,9 Milliarden Euro an Risikokapital in deutsche Start-ups geflossen. Mit 4,9 Milliarden Euro ging gut die Hälfte davon an Startups in Berlin. Auf Platz zwei rangiert Bayern (2,4 Milliarden Euro), gefolgt von Baden-Württemberg (646 Millionen Euro) auf Platz drei.

Insgesamt wurde 43 Prozent weniger investiert als im Rekordjahr 2021 (17,4 Milliarden Euro). Dies ist einem Rückgang an Deals in 2022 zuzuschreiben, auch nahmen große Deals über 50 Mio. Euro ab, während die Deals im Bereich zwischen fünf und 50 Millionen Euro im Vergleich zum Jahr 2021 zunahmen.

In Bayern halbierte sich das investierte Kapital im Vergleich zum Vorjahr fast: 2,4 Milliarden im Jahr 2022 stehen 4,4 Milliarden Euro im Jahr 2021 gegenüber.
Quellen: „Next Generation Startup-Neugründungen in Deutschland“-Reports des Startupdetectors und Start-up-Verbands H2 2021 – H1 2022 und Januar 2023, sowie EY Startup-Barometer Januar 2023.