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Nationales Tumorzentrum erstmals mit Standort in Bayern: Millionenförderung für Spitzenforschung

Der Verbund der vier Unikliniken Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg (WERA) ist offiziell einer der neuen Standorte des "Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen" (NCT) - Hermann Einsele (3.v.l.) gemeinsam mit Jens Maschmann, Ärztlicher Direktor des Universitätsklinikums Würzburg (4.v.l.), Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg (3.v.r.) und einem Teil des Würzburger-Wissenschaftsteams, das bei dem Antrag intensiv mitgearbeitet hat. © UKW / Kim Sammet

Die vier Unikliniken Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg erhalten als neuer Standort des "Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen" (NCT) Bundesförderung in Millionenhöhe. Als „NCT WERA“ bündelt der Klinik-Verbund patientenorientierte Spitzenforschung.

Bayern erhält erstmals einen eigenen Standort für das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DZKF). Der Verbund der vier Uniklinik-Standorte Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg, kurz WERA, wird vom Universitätsmedizin Würzburg koordiniert. Das NCT WERA kann zukünftig mit bis zu 14,5 Millionen Euro pro Jahr durch das BMBF gefördert werden.

Bessere Versorgung von Krebspatienten

Das NCT ist eine Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum und herausragenden Kompetenz-Standorten in der universitären Krebsmedizin. Ziel ist es, die Krebsforschung patientenzentriert weiter auszubauen und so zukünftig die Behandlung von Krebskranken in Deutschland zu verbessern. Schwerpunkte des NCT WERA werden unter anderem der weitere Ausbau innovativer Immuntherapien („CAR-T-Zellen“) und die Entwicklung neuer molekularer Therapeutika sein.

Als Teil der Nationalen Dekade gegen Krebs, die Anfang 2019 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgerufen wurde, wurde das NCT jetzt bundesweit nach einem mehrjährigen Auswahlprozess um vier neue Standorte erweitert.

Zu den bisherigen NCT-Standorten in Heidelberg und Dresden sollen neben dem bayerischen Verbund nun auch Standorte in Berlin, Tübingen/Stuttgart-Ulm und Essen/Köln entstehen. Insgesamt verfügt das erweiterte NCT damit dann über sechs Standorte.

Prof. Hermann Einsele, Sprecher des NCT-Standortes WERA, erklärt, dass „vor allem auch die Patientinnen und Patienten in der ländlichen Region profitieren. Durch neu einzurichtende Professuren, neue Nachwuchsgruppen, zum Beispiel auf dem Gebiet der Immuntherapie, und vor allem auch durch eine deutliche Erweiterung und Verbesserung der Studieninfrastruktur können wir Innovationen zukünftig viel schneller voranbringen und sie in die Versorgung vor Ort integrieren“, so der Hämatologe und Onkologe vom Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Die Auszeichnung zeige zudem, dass Spitzenforschung „auch abseits der großen Metropolregionen möglich“ sei.

Für Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume belegt die Aufnahme des Klinikverbunds ins Nationale Tumorzentrum „Bayern als herausragenden Forschungsstandort und erste Adresse für Spitzenmedizin.“

Die kommenden Schritte für das NCT WERA sind nun der Aufbau der gemeinsamen Organisationsstrukturen und der weitere Ausbau der Forschungsaktivitäten mit aktiver Einbeziehung der Patienten.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ist eine langfristig angelegte Kooperation zwischen dem Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ), exzellenten Partnern in der Universitätsmedizin und weiteren herausragenden Forschungspartnern an verschiedenen Standorten in Deutschland.