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Schluss mit der Sommerpause:
15 Mio.€ zusätzlich für das Biotech-Unternehmen Rigontec - damit wächst die SerieA-Finanzierung auf fast 30 Mio. Euro an!

Die Rigontec GmbH gab bekannt, dass sie im dritten und finalen Abschluss ihrer Series-A-Finanzierungsrunde zusätzliche 15 Millionen Euro eingeworben hat, die durch die bestehenden Investoren Boehringer Ingelheim Venture Fund, Forbion Capital Partners, High-Tech Gründerfonds (HTGF), NRW.BANK, MP Healthcare Venture Management, Sunstone Capital und Wellington Partners bereit gestellt wird.

Ein kurzer Hintergrund zum Einstieg: Immuntherapie ist in aller Munde und dabei wird nur selten die ganze Bandbreite der körpereigenen Immunreaktionen und die vielen beteiligten Zelltypen, Stoffwechselwege sowie auch deren Aktivierungs- oder Hemmungsmechanismen in der nötigen Tiefe beleuchtet. So unterscheidet man beispielsweise ganz grundsätzlich therapeutische Ansätze, die Einfluss auf das sogenannte "angeborene" Immunsystem nehmen gegenüber denjenigen, die auf das sogenannte "adaptierte" Immunsystem zielen. Aus evolutionärer Sicht beschreibt das angeborene Immunsystem all diejenigen Reaktionsmechanismen, die bereits in niederen (Säuge)tieren sich entwickelt haben, die heute jedoch auch bei uns Menschen noch eine elementare Funktion in der "frühen" Antwort auf Infektionen, Keime etc. ausüben. Das evolutionär später hinzugekommene "adaptierte" Immunsystem mit beispielsweise den Werkzeugen der Antikörper-Armada stand bisher stark im Fokus der pharmazeutischen Entwicklungen. Viele Experten sehen jedoch gerade in der "angeborenen Immunantwort" noch erhebliches Potential für neuartige therapeutische Ansätze.

Rigontec (im Foto Vorstandsvorsitzender Christian Schetter und die wissenschaftliche Leiterin Christine Schuberth-Wagner. Bild: Alex Kraus, kapix.de) besetzt eine äußerst aussichtsreiche Position, um den RIG-I gekoppelten Stoffwechselweg des angeborenen Immunsystems als neuartigen Ansatz in der Krebsimmuntherapie zu nutzen. Der RIG-I-Stoffwechselweg ist ein essenzieller Bestandteil des angeborenen Immunsystems, der für gewöhnlich aktiviert wird, um virale Erreger zu bekämpfen. Rigontec verwendet eine proprietäre, fortschrittliche, RNA-basierte Technologie, um durch die spezifische Aktivierung des RIG-I-Rezeptors verschiedene Prozesse zur Bekämpfung von Tumorzellen zu induzieren. Zusätzlich zu der frühzeitigen Induktion einer direkten Abtötung von Tumorzellen löst Rigontecs Technologie eine sofortige Immunantwort aus, die sich gegen die spezifischen Krebszellen des Patienten richtet, und somit die Immunreaktionsmechanismen des Körpers nutzt, um Krebszellen wirkungsvoll zu zerstören und überdies eine langfristige Immunität gegen den Krebs zu bewirken. Neben dem Einsatz bei malignen Erkrankungen hat sich Rigontecs innovative RNA-Plattform auch für die Behandlung infektiöser Krankheiten als nützlich erwiesen. Dadurch wird die Anwendbarkeit dieser bahnbrechenden neuen Medikamentenklasse zusätzlich erweitert.

Rigontec vermeldet außerdem die Gründung einer US-Gesellschaft, die das Deutschlandgeschäft ergänzen und die laufenden Aktivitäten in den USA erleichtern soll. Dies schließt auch zukünftige klinische Entwicklungsaktivitäten ein. Das Unternehmen hat nun eine Niederlassung in Cambridge, Massachusetts, eingerichtet. Hierbei hat insbesondere die erst im letzten Herbst eröffnete neue Aussenstelle des "German Accelerator"-Programms des Bundesministeriums für Wirtschaft mitgewirkt, der "German Accelerator LifeScience" (GALS), der mit einem Unterstützungsprogramm und US-Expertennetzwerk eine transatlantische Brückenfunktion etablieren soll - wie man sieht durchaus bereits erfolgreich.

[gk]

Informationen zum Unternehmen:
www.rigontec.com ; die vollständige Pressemeldung finden Sie auch auf den BioM-Seiten

Informationen zum German Accelerator LifeSciences:
www.germanaccelerator.com