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Sechs ERC Adavanced Grants gehen im Bereich Lebenswissenschaften nach Bayern - Proof of Concept Grant an m4 Award Gewinnerin Jennifer Altomomte

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Sechs bayerische Forscher erhalten Fördergelder des Europäischen Forschungsrats ERC im Bereich Lebenswissenschaften und damit bis zu 2,5 Millionen Euro  für Projekte mit bahnbrechendem Potenzial an TUM, dem Klinikum Rechts der Isar, FAU, JMU und dem Universitätsklinikum Würzburg.

Der Europäische Forschungsrat zeichnet mit seinen Advanced Grants (AdG) herausragende Leistungen bereits erfahrener exzellenter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Forschung aus.

In Bayern fördert der ERC fördert im Rahmen des Programms Advanced Grants 2023 folgende Forscherinnen und Forscher im Bereich der Lebenswissenschaften:

Technische Universität München
Wirkstoffe bestehen oft aus chiralen Verbindungen mit zwei spiegelbildlichen Formen, den Enantiomeren, von denen eines heilend wirken kann, während das andere Nebenwirkungen hervorruft. Das Forschungsprojekt CALIDE von Prof. Dr. Thorsten Bach, Lehrstuhl für Organische Chemie I, zielt darauf ab, durch photochemische Reaktionen unerwünschte Enantiomere direkt in die gewünschte Form umzuwandeln, anstatt sie mühsam zu separieren.

Klinikum Rechts der Isar der Technischen Universität München
Im Projekt EPICURE erforscht Prof. Dr. Alessandra Moretti, Lehrstuhl für Regenerative Medizin kardiovaskulärer Erkrankungen die Mechanismen der Herzentwicklung beim Menschen, um sie für neue Therapien gegen Herzmuskelschäden zu nutzen. Diese dreidimensionalen Zellmodelle ermöglichen die Nachbildung der Herzentwicklung im Labor und zielen darauf ab, neue genetische Therapieansätze mittels CRISPR-Cas Technologie zu entwickeln.

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
Das von Prof. Dr. Ellen Kuhl, Robert Bosch Chair of Mechanical Engineering, Stanford University, initiierte Projekt DISCOVER strebt danach, mithilfe fortschrittlicher KI-Technologien die Entdeckung und Entwicklung weicher Materialien zu beschleunigen. Diese könnten weitreichende Anwendungen in der Medizintechnik, Nachhaltigkeit und Autonomie finden, von Hydrogelen bis hin zu künstlichem Fleisch und Schaumstoffen.

Julius-Maximilians-Universität Würzburg
Prof. Dr. Isabel Roditi, Institut für Zellbiologie, Universität Bern, forscht im Projekt TRYPTAXIS an der Regulierung der Genexpression und Parasit-Parasit-Interaktionen bei afrikanischen Trypanosomen, einzelligen Parasiten, die zwei Krankheiten verursachen - die menschliche Schlafkrankheit und die Tierkrankheit Nagana.

Prof. Dr. Tobias Brixner, Lehrstuhl für Physikalische Chemie I, entwickelt neue Methoden zur Untersuchung elektronischer Anregungen und deren Folgeprozesse in Atomen und Molekülen. Mit seinem  Projekt IMPACTS strebt Brixner an, diese Forschung auf andere Spektroskopieverfahren auszuweiten und mit Mikroskopie zu kombinieren.

Universitätsklinikum Würzburg
Thrombozyten stehen im Mittelpunkt der Forschung von Prof. Dr. Bernhard Nieswandt, Lehrstuhl für Experimentelle Biomedizin I. Er beschäftigt sich im Projekt PITT-Inflame mit den Mechanismen der Thrombozyten- und Immunzellaktivierung in physiologischen und pathologischen Prozessen, sowie der Thrombozytenbildung.

m4 Award Geewinnerin Dr. Jennifer Altomonte erhält ERC Grant Proof of Concept

Zudem erhält Privatdozentin Dr. Jennifer Altomonte von der Technischen Universität München eine ERC Grant Proof of Concept-Förderung für ihr Projekt DCanVAX. Altomonte entwickelt einen innovativen Ansatz für therapeutische Krebsimpfungen, bei dem maßgeschneiderte Viren verwendet werden, um Immunzellen gezielt auf die Erkennung und Bekämpfung von Krebszellen zu "trainieren".2019 gewann sie mit igrem Team den von BioM koordinierten Pre-Seed Wettbewerb m4 Award und damit 2,5 Mio. Euro. 2022 gründete sie das Start-up Fusix Biotech.

Förderung des Europäischen Forschungsrats
Die Förderung wendet sich an etablierte, aktive Forscherinnen und Forscher mit einer herausragenden wissenschaftlichen Leistungsbilanz in den letzten 10 Jahren. In der Ausschreibungsrunde 2023 wurden europaweit 255 AdG mit einer Gesamtsumme von 652 Millionen Euro vergeben.