Nachrichten

startupdetector Report: München und Bayern weiter vorne bei Startup-Neugründungen und -Finanzierungen

© startupdetector GmbH

Laut Startup-Verband und startupdetector ist die Startup-Gründungaktivität in Deutschland in den ersten sechs Monaten 2023 wieder um 16% angestiegen. München bleibt in den vergangenen zwölf Monaten bei den Gründungen pro Kopf an der Spitze. Laut startupdetector report 2022 liegt Bayern bei der Anzahl finanzierter Startups auf Platz zwei. Bei den Neugründungen ist die Medizin diejenige Branche, in der am zweithäufigsten gegründet und am häufigsten finanziert wird. Gründende in der Medizin sind durchschnittlich 39 Jahre alt und liegen damit über dem Altersdurchschnitt. Der Frauenanteil bei Gründungen in der Medizin liegt bei über 25%.

Mit der Report-Reihe „Next Generation – Startup-Neugründungen in Deutschland” erfassen Startup-Verband und startupdetector die Gründungsdynamik in Deutschland. Im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2022 wurden im ersten Halbjahr 2023 mit einem Anstieg um 16% wieder deutlich mehr Startups gegründet. Nach dem Einbruch der Neugründungen im Jahr 2022 aufgrund andauernder wirtschaftlicher Unsicherheiten (-22%), ist das ein wichtiges Signal für die deutsche Wirtschafts- und Innovationskraft. Ein besonders hoher Anstieg im Juni 2023 gilt als Zeichen für eine Trendwende und Rückkehr zur positiven Dynamik früherer Jahre.

Landkreis München an der Spitze der Neugründungen pro Kopf

Bei der Anzahl der Neugründungen nach Bundesländern, liegt laut startupdetector report 2022 Bayern im Vergleich zum Vorjahr erstmalig vor Berlin. In Berlin und Hamburg brachen die Gründungen gegenüber dem Vorjahr jeweils um 30% und 35% ein, legten jedoch im ersten Halbjahr 2023 erneut zu. Ein genereller Rückgang von Neugründungen wurde bis auf Bremen und Mecklenburg-Vorpommern in allen Bundesländern verzeichnet. In Bayern war der Rückgang gegenüber dem Vorjahr vergleichsweise gering (-10%) ausgefallen, hält jedoch noch im ersten Halbjahr 2023 an. Der Landkreis München zeigt jedoch einen deutlichen Gründungszuwachs von +47% gegenüber 2021 und führt damit die Liste der Gründungen je 100.000 Einwohner an.

Bayern auf Platz 2 bei Startup-Finanzierungen

Im Jahr 2022 haben 18% weniger Startups Geld für ihre erste Finanzierungsrunde erhalten. Stattdessen wurde häufiger in Runde zwei und aufwärts investiert. Bayern liegt bei der Anzahl finanzierter Startups auf Platz zwei (445) hinter Berlin und verzeichnet einen leichten Rückgang von -3% im Vergleich zum Vorjahr. Auch wurden im Freistaat weniger einzelne Investments getätigt als im Vorjahr. Bei Spitzenreiter Berlin waren es 8% weniger Finanzierungsrunden als noch im Vorjahr (Rückgang von 598 auf 551). Obwohl die Zahl der finanzierten Startups insgesamt abnahm, wurden in den meisten Bundesländern mehr einzelne Investments getätigt.

Medizin weiterhin unter den Top 3 der Neugründungen nach Branchen

Insgesamt waren die Neugründungen nach Branchen 2022 rückläufig. Im ersten  Halbjahr 2023 zeigte sich die positive Gesamtentwicklung in fast allen Branchen. Mit der Anzahl an Gründungen belegt der Bereich Medizin nach wie vor Platz zwei hinter den Softwaregründungen auf Platz 1. Deutlich zugelegt hatten 2022 noch Blockchain und Crypto - mit 97 Startup-Neugründungen die größte Anzahl von Crypto-Neugründungen in einem Jahr überhaupt. Diese verlieren deutlich an Rang, während Tourismus, Mobilität und Lebensmittel 2023 deutlich zulegten.

Frauenanteil bei Gründungen in der Medizin liegt bei über 25%

Allen Anstrengungen und Bekenntnissen für mehr Female Founders zum Trotz wurde auch 2022 nur rund jedes fünfte Startup von Frauen (mit-) gegründet – wie schon im Vorjahr. Im Bereich Medizin haben ein Viertel aller Neugründungen mindestens eine Frau im Management. Damit belegt die Branche mit einem Frauenanteil von knapp über 25% Platz vier und liegt damit, zusammen mit Bildung und Food, über dem Durchschnitt von 19,4%. Angeführt wird die Liste mit den höchsten Frauenanteilen der Gründungen von der E-Commerce-Branche mit 33%. Deren Anteil weiblich geführter Startups blieb damit relativ konstant – trotz weniger Gründungen in 2022. Starken Zuwachs an Gründerinnen verzeichneten die Branchen Industrie und Logistik. Bayern liegt beim Anteil an Female Founders nach Bundesländern auf Platz vier, wenn auch mit einem Rückgang auf ca. 20%.

Gründende in der Medizin sind durchschnittlich 39 Jahre alt

Als akademisches Fach mit besonders langer Studiendauer bringt die Medizin-Branche auch im Jahr 2022 mit über 39 Jahren die ältesten Gründer:innen hervor. Der Altersdurchschnitt bei Gründerinnen und Gründern liegt unverändert bei 36 Jahren. In den Bereichen Logistik und Lebensmittel stieg der Altersdurchschnitt gegenüber dem Vorjahr deutlich an, während sich an Hardware-Themen nun Jüngere herantrauen.

In der Medizin werden die meisten Startups finanziert

261 Medizin-Startups erhielten 2022 ein Erst- oder Folgeinvestment und führen damit die Liste finanzierter Startups nach Branche an. Weniger investiert wurde in E-Commerce-Startups (-28%), größere Branchen wie Food, Industrie und HR legten dagegen zu. Greentech gewann weiter an Beliebtheit: dort stieg die Zahl der Startups mit Investment um 44%. Der Frauenanteil an finanzierten Startups in der Medizin betrug 21,5% und war in 2022 leicht rückläufig, lag aber damit über dem Anteil von 15,6% aller finanzierter Startups.