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Von den Besten lernen: Stockholm-Delegation besucht Life Science Campus

Von den Besten lernen – dies ist das Leitmotiv der „Benchmarking“ Reisen des Rats der schwedischen Region Stockholm-Mälar. Die etwa 40-köpfige Delegation von Politikern, Wirtschaftsvertretern und Repräsentanten des akademischen Sektors besuchte bereits fünf Metropolregionen auf der ganzen Welt und war vom 08. bis 10. Februar zu Gast in der Landeshauptstadt. „München ist für unsere Stadtentwicklung ein äußerst interessanter Vergleichspartner, denn es ist die wirtschaftlich erfolgreichste Metropolregion Deutschlands mit der geringsten Arbeitslosigkeit und einer wachsenden, jungen Bevölkerung“, erläutert Helene Hellmark Knutsson, Vorsitzende des Rats der Region Stockholm-Mälar. „Zudem ist München eine der führenden Wissensregionen in Europa.“ 

 

Ein Austausch von Expertise war insbesondere in den Bereichen Infrastruktur und öffentliche Verkehrsmittel sowie Innovation und High Tech Industrie gefragt. Am Beispiel der noch relativ jungen Biotechnologie Branche wurde der Frage nachgegangen, mit welchen Mitteln exzellente Forschungsergebnisse am besten als Wirtschaftsmotor genutzt werden können. Im Rahmen einer Bustour über den Life Science Campus Martinsried/Großhadern konnten sich die schwedischen Besucher selbst davon überzeugen, wie erfolgreich sich der Standort in den letzen 30 Jahren, seit der Geburtsstunde der Biotechnologie in Deutschland, entwickelt hat.

 

„In Bayern haben wir schon früh erkannt, dass der Rohstoff einer zukunftsorientierten Industrie das Wissen ist und haben daher gezielt in Bildung und Forschung investiert“, sagt Ministerialdirigent Dr. Roland Mertz vom Bayerischen Wirtschaftsministerium. „In den damals neuen Bereich Lebenswissenschaften haben wir seither etwa 500 Millionen Euro – hauptsächlich in Infrastruktur - investiert.“

 

Prof. Dr. Horst Domdey, Geschäftsführer von BioM, der Netzwerkorganisation der Bayrischen Biotechnologie Branche, ergänzte: „In München haben wir heute etwa 130 kleine und mittelständische Firmen, von denen sich mehr als die Hälfte der Entwicklung von neuen Medikamenten oder der verbesserten Diagnose von Krankheiten widmet. Dazu braucht es Erkenntnisse aus der Spitzenforschung – und nicht wenige Forscher sind schon zum Unternehmer geworden, weil sie aus einer Idee auch ein echtes Produkt machen wollten.“

 

Für Ronald Mertz ist es besonders wichtig, sich nie zurückzulehnen: „In der Hochtechnologie muss man immer am Ball bleiben und darf es sich nicht erlauben, neue Entwicklungen zu verpassen“, meint er. Zustimmung kommt vom Geschäftsführer der schwedischen Flemingsberg Science, Björn Varnestig: „Es gibt viele Gemeinsamkeiten der beiden Regionen etwa im Bezug auf den erfolgreichen Technologietransfer. Gerade die strategische Ausrichtung der Münchener Biotechnologie auf das relativ neue Feld der ‚Personalisierten Medizin‘ verfolgen wir mit Interesse.“ 

 

Foto: Marion Vogel