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Würzburger Vasopharm sammelt 9,5 Mio € ein für die Zulassungsstudie bei Schädelhirntrauma

© Courtesy, Vasopharm GmbH Würzburg

Eine völlig neuartige Therapieoption verspricht sich die junge Pharmafirma Vasopharm aus Würzburg von einem Medikament zur Behandlung bei Schädelhirntraumata. Eine Zulassungsstudie mit 220 Patienten ist bereits angelaufen, bis Ende des Jahres sollen alle Patienten eingeschlossen worden sein.

Nach der Empfehlung der DMC, die NOSTRA III-Studie gemäß Protokoll fortzusetzen, sind wir erfreut, diese Finanzierungsrunde abschließen zu können und verfügen nun über die Ressourcen, um alle erforderlichen Schritte zur Unterstützung einer möglichen Einreichung klinischer Daten im Jahr 2020 abzuschließen", kommentierte Christian Wandersee, CEO von Vasopharm.

Um die Sicherheit der Produktionsprozesse des Arzneimittels Ronopterin gewährleisten zu können, erhalten die Würzburger eine Kapitalspritze über 9,5 Millionen Euro, wie aktuell mitgeteilt wurde. Das Mittel blockiert ein Enzym, das für die Entstehung des sekundären Schadens, besonders durch entzündliche Prozesse nach dem eigentlichen Trauma, mitverantwortlich gemacht wird.

Unter dem Begriff Schädelhirntrauma werden Schädelverletzungen zusammengefasst, die durch einen Schlag oder Sturz entstehen. Statistiken nennen solche Arten von Hirnverletzungen als häufigste Todesursache bzw. Ursache für das Auftreten von schweren körperlich-geistigen Behinderungsfolgen unter jungen Erwachsenen in entwickelten Ländern. Häufig betroffen sind Opfer von Verkehrsunfällen. Vasopharm richtet seine Forschung auf Fälle von mittelschweren bis schweren Schädelhirntraumata aus. Ziel ist es, langfristige körperliche und kognitive Schäden zu reduzieren. Eine Behandlung mit Medikamenten gibt es für Schädelhirntrauma-Patienten nach Firmenangaben bislang nicht. Jährlich sind jedoch allein in Europa etwa 2,5 Millionen Notaufnahmen, etwa 1.000.000 Krankenhauseinweisungen, fast 75.000 Todesfälle und etwa 100.000 Fälle von schwerer Langzeitbehinderung (z. B. Funktions- und kognitive Störungen, Lernstörungen) auf ein Kopftrauma zurückzuführen.

Als Neuinvestor steigt der Risikokapitalgeber Creathor Ventures aus Bad Homburg ein, der sich auf Life-Science-Unternehmen spezialisiert. Weitere Geldgeber der aktuellen Finanzierungsrunde sind unter anderem die Private-Equity-Gesellschaft Heidelberg Capital, EF Investments aus Großbritannien, Future Capital sowie Bayern Kapital, Tochter der LfA Förderbank Bayern. Insgesamt konnte Vasopharm seit der Gründung bereits mehr als 50 Millionen Euro einsammeln, eine Serie-G-Runde schloss die Firma vor gut drei Jahren ab. Der Startschuss für das Spin-off der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg fiel bereits 1998.

Vasopharm sitzt im Würzburger Gründerzentrum IGZ.

https://www.vasopharm.com

https://www.igz.wuerzburg.de