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AiCuris und Lysando gemeinsam gegen antibiotikaresistente Bakterien

Bakterien

© Pixabay

Lysando und AiCuris gehen eine langfristige Kooperation zur Entwicklung und Optimierung von Artilysin-basierten Wirkstoffkandidaten ein. Ziel ist die Behandlung von bakteriellen Infektionen mittels Lysandos Technologieplattform Artilysin als Alternative zu herkömmlichen Antibiotika.

Das Liechtensteiner Biotechnologie-Unternehmen Lysando AG mit seinen Tochterfirmen im Regensburger (Lisando GmbH im BioPark) und in Bangkok erforscht und entwickelt seit 2009 künstliche Proteine, sogenannte Artilysine.  Artilysine stellen eine neue Klasse von Molekülen mit einem neuartigen Wirkmechanismus dar und haben das Potential, herkömmliche Antibiotika zu ersetzen.

AiCuris, ein führendes Unternehmen in der Erforschung und Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten, erhält im Rahmen des Vertrages exklusiven Zugang zu Lysandos Technologie zur Entwicklung von Artilysinen zur spezifischen Behandlung von bakteriellen Infektionen im Menschen. Die beiden Unternehmen werden gemeinsam neue Artilysin-basierte Wirkstoffkandidaten zur Behandlung bakterieller Infektionen wie z.B. der im Krankenhaus erworbenen Lungenentzündung, der Sepsis und der Mukoviszidose identifizieren und optimieren. Finanzielle Details der Vereinbarung wurden nicht bekannt gegeben.

"Mit dieser Zusammenarbeit wollen wir die Position von AiCuris als führendes pharmazeutisches Unternehmen in der Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten weiter stärken", sagte Dr. Holger Zimmermann, CEO der AiCuris. "Antibiotikaresistente Bakterien stellen weltweit eine der größten Bedrohungen für die menschliche Gesundheit dar, und wir brauchen dringend innovative Lösungen, um den hohen und steigenden medizinischen Bedarf zu adressieren.“

"Wir freuen uns sehr über den Schulterschluss mit einem derart erfahrenen Partner wie AiCuris. Diese Kooperation geht weit über eine herkömmliche Vereinbarung hinaus: Sie bringt einen Spezialisten in der Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten mit einer Technologie-Plattform zusammen, die das größte Potential im Kampf gegen die rasch zunehmende Bedrohung durch resistente und hochresistente Keime aufweist", ergänzte der Lysando-Chairman Markus Graf Matuschka von Greiffenclau.

Eine neue Klasse von Molekülen

Artilysine stellen eine völlig neue Molekülklasse mit einem neuartigen Wirkmechanismus dar. Sie entfalten ihre Wirksamkeit weder durch die Bindung an spezielle Rezeptoren noch durch die Störung des Zellstoffwechsels. Artilysine können die äußere Schutzmembran von Gram-negativen Bakterien passieren und weisen eine erhöhte Affinität zu den Zellwänden Gram-positiver Bakterien auf. Die Wechselwirkung zwischen Artilysinen mit Peptidoglycanen destabilisiert und zerstört die Hülle der Bakterien und lässt die Zelle aufgrund des hohen osmotischen Drucks innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde zerplatzen.

Die Verwendung von Artilysinen hat bereits in anderen Bereichen wie der Veterinärmedizin oder in Medizingeräten gezeigt, dass diese Molekülklasse einer Resistenzbildung stabiler als alle bislang bekannten antimikrobiellen Wirkstoffe gegenübersteht. So können Artilysine auch gegen multiresistente Keime eingesetzt werden, gegen die Antibiotika heute nicht länger wirksam sind. Nach Aussagen von Lysando wurde bei bislang getesteten Artilysine über ein breites Dosisfenster keine In-vivo- oder In-vitro-Toxizität beobachtet.

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Multiresistente Keime stellen gsundheitliche Bedrohung dar

Die rasche Entstehung und Verbreitung von Infektionen mit multiresistenten Bakterien haben dazu geführt, dass Antibiotikaresistenzen mittlerweile eine große Gefahr für die öffentliche Gesundheit darstellen. Nach Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation infizieren sich allein in Krankenhäusern in den USA pro Jahr zwei Millionen Menschen mit bakteriellen Infektionen, und 90.000 dieser Patienten sterben. Etwa 70% der Infektionen werden durch Bakterien hervorgerufen, die gegen mindestens ein Antibiotikum resistent sind. Eine besonders große Infektionsgefahr besteht für Patienten auf Intensivstationen. Die Folgen solch einer Infektion reichen von chronischen Wunden nach Operationen über Sepsis bis hin zu tödlich verlaufenden Erkrankungen.

Mehr Informationen:

www.lysando.com
www.aicuris.com