Nachrichten

BEAT-COV: Allianz für mehr Förderung von COVID-19-Therapien

Initiative BEAT-COV, eine Allianz aus vier deutschen Biotech-Firmen fordert Unterstützung für Entwicklung und Produktion neuer, innovativer COVID-19-Medikamente.

Die Biotech Emergency Alliance for Therapies against COVID-19 (BEAT-COV) ist der Zusammenschluss der vier deutschen, mittelständischen Biotechnologieunternehmen Aicuris, Atriva, Immunic und Inflarx, die alle nach eigenen Aussagen erfolgversprechende COVID-19-Therapieansätzen in späten Phasen der klinischen Entwicklung haben.

Sichere und hoch wirksame Medikamente seien dringend erforderlich, um COVID-19-Patienten zu versorgen und Krankenhäuser zu entlasten. Es fehlten die zielgerichtete Förderung von in der Entwicklung bereits fortgeschrittenen Medikamenten zur Behandlung von COVID-19, so die Allianz. Die Durchführung der klinischen COVID-19-Studien sowie die Herstellung von Medikamenten für den Markteintritt seien jedoch sehr kostenintensiv und könnten von den Unternehmen, die jeweils nur 20-70 Mitarbeiter und noch keine signifikanten Umsätze haben, nicht alleine gestemmt werden.

Deshalb fordern die Unternehmen der BEAT-COV-Allianz die Einrichtung eines Fonds in Höhe von 500 bis 750 Millionen Euro zur Finanzierung von fortgeschrittenen und erfolgversprechenden Therapievorhaben.

„Die Anzahl schwer erkrankter Patienten ist hoch, ca. ein Viertel aller COVID-19-Patienten in Deutschland, die intensivmedizinisch behandelt werden mussten, versterben. Das können wir nicht hinnehmen“, erklärte Dr. Daniel Vitt, CEO von Immunic, Gräfelfing. „Derzeit gibt es keine zugelassenen Medikamente, die ausreichend wirksam sind und das Virus sowie die höchst unterschiedlichen Krankheitsverläufe und -symptome adressieren. Ärzte haben daher nur begrenzte Möglichkeiten, um Menschenleben zu retten oder die Verweildauer im Krankenhaus deutlich zu reduzieren. Wir benötigen unterschiedliche Therapieoptionen und es besteht dringender Handlungsbedarf!“

Die bestehenden Finanzierungen der Unternehmen durch private Investoren, auf Life Sciences spezialisierte Venture Capital Fonds oder durch eine Börsennotierung, seien für ihre ursprünglich geplanten Entwicklungsprogramme in unterschiedlichen Indikationen vorgesehen. Die Unternehmen seien ihrer wissenschaftlichen Expertise gefolgt und ins Risiko gegangen, um Therapieentwicklungen in Deutschland voranzutreiben – zur Behandlung von erkrankten und schwer kranken COVID-19-Patienten.

Wie die Unternehmen der BEAT-COV-Initiative fordern auch die bayerischen Regierungslandtagsfraktionen von CSU und freien Wählern eine finanzielle Förderung für die Entwicklung von wirksamen Medikamenten gegen COVID-19 und haben deshalb die "Bayerische Therapie-Strategie" über 50 Millionen Euro auf den Weg gebracht.