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Informieren und vernetzen

Quelle: BioM

München, 21.03. Am 19. und 20. März fand der diesjährige Strategieworkshop des Münchner Spitzenclusters “m4 – Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien” statt. Über 170 Teilnehmer nahmen an der Jahresversammlung des m4 Programms teil, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wird. In den Förderprojekten kooperieren Wissenschaftler aus öffentlichen Forschungseinrichtungen und forschende Ärzte mit der Biotech- und Pharmaindustrie, um innovative Therapiekonzepte schneller zum Patienten zu bringen. Zur Konferenz kamen auch zahlreiche weitere Akteure aus den Lebenswissenschaften und angrenzender Branchen und Technologiefelder, um sich über die laufenden Projekte zu informieren und sich mit den Beteiligten zu vernetzten.

In Kurzpräsentationen wurde ein Überblick über aktuelle Ergebnisse aus den Bereichen Therapieentwicklung, Biomarkerforschung, medizinische Bildgebung, Plattformtechnologien und Forschungsinfrastrukturen gegeben. Die allermeisten Referenten berichteten über deutliche Projektfortschritte und konnten zeigen, dass die Projekte im Förderzeitraum einen deutlichen Entwicklungsschritt genommen haben bzw. bald die Produktreife erreichen.

Am zweiten Tag diskutierten die Teilnehmer, wie das Thema „Personalisierte Medizin“ vom heutigen Stand weiterentwickelt und München als Standort für innovative Medikamentenentwicklung zukünftig weiter gestärkt werden kann. Der Sprecher des Spitzenclusters, Prof. Dr. Horst Domdey sagte im seinem Eröffnungsvortrag: „Als wir 2009 mit dem Konzept begannen, war die Personalisierte Medizin eine Vision. Heute sehen wir: sie ist ‚State of the Art‘ – nicht nur in der Medikamentenentwicklung, sondern zum Teil auch schon in der klinischen Anwendung.“ Um die Konzepte für die Entwicklung zu optimieren und auch im Klinikalltag besser zu etablieren, müsse die Personalisierte Medizin allerdings stärker mit den Informations- und Kommunikationstechnologien verbunden werden.

In drei themenspezifischen Workshops konnten sich die Teilnehmer über Möglichkeiten und Herausforderungen in der cross-sektoralen Zusammenarbeit mit dem IT-Bereich austauschen: Der Workshop „Big Data in der medizinischen Forschung“ wurde mit einem Impulsvortrag von Prof. Dr. Caroline Friedel, LMU, eingeleitet. Sie erläuterte die spezifischen Herausforderungen, die sich durch die Analyse großer Datenmengen ergeben und wie diese bereits bei der Planung von Forschungsprojekten besser berücksichtigt werden sollten. Da der Spitzencluster m4 eine enge Zusammenarbeit mit dem Medizintechnik-Spitzencluster in Erlangen-Nürnberg unterhält, wurden für die weiteren zwei Workshops Redner der dortigen Friedrich-Alexander-Universität eingeladen. Prof. Dr. Hans-Ulrich Prokosch stellte ein System zur „Datenintegration und Analyse im Krankenhaus“ vor, welches eine unschätzbare Ressource für die Patientenversorgung und medizinische Forschung darstellt. Dipl.-Ing. Andre Schwarzmeier führte in das Thema „Telemedizin/monitoring“ ein und berichtete über ein Assistenzsystem für Demenzkranke. In den daran anschließenden drei Workshops erarbeiteten die Teilnehmer erste Vorschläge, wie gemeinsame Projekte mit den IT-Spezialisten angestoßen werden können.

Das Clustermanagement von der BioM Biotech Cluster Develepment GmbH wird diese Anregungen aufgreifen und in die bestehende Strategie einfließen lassen. In den nächsten Wochen und Monaten sollen daraus resultierende zusätzlichen Netzwerkaktivitäten angestoßen werden und die Kreise der Beteiligten und Interessierten entsprechend erweitert und ergänzt werden.